Wissenswertes - 01. Grundlagen

Handball ist eine Sportart, bei der zwei Mannschaften mit je sieben Spielern (sechs Feldspieler und ein Torwart) gegeneinander spielen. Das Ziel des Spiels besteht darin, den Handball in das gegnerische Tor zu werfen und damit ein Tor zu erzielen. Es gewinnt die Mannschaft, die nach Ablauf der Spielzeit (zweimal 30 Minuten; bei Jugendmannschaften kürzere Spielzeiten) die meisten Tore erzielt hat.

Neben dem Hallenhandball (meist abgekürzt Handball genannt) gibt es noch zwei weitere Varianten: den früher wesentlich häufiger gespielten Feldhandball und den Beachhandball, der sich wachsender Beliebtheit erfreut.

Spielfläche

Die Spielfläche hat die Form eines Rechtecks (40m x 20m) und wird durch die Mittellinie in zwei Hälften geteilt. In der Mitte der Schmalseiten befinden sich die Tore, vor diesen die jeweiligen Torräume. Der Raum innerhalb der Spielfläche, aber außerhalb der Torräume, ist das Spielfeld. Mittig vom Spielfeld befindet sich durch ein mit vier Meter Durchmesser bemessenen Mittelkreis die Anwurfzone.

Grundsätzlich gilt, dass alle Linien zu dem Raum gehören, den sie begrenzen. Für die Mittellinie bedeutet dies, dass sie zu beiden Spielfeldhälften gehört.

Tore

Die Tore sind drei Meter breit und zwei Meter hoch. Sie müssen fest im Boden oder an der dahinter liegenden Wand verankert sein. Der Torrahmen muss ein Rechteck sein.

Die Torpfosten und die Querlatte, die sie verbindet, müssen aus dem gleichen Material (zum Beispiel Holz oder Leichtmetall) bestehen und ein quadratisches Profil von 8 cm Kantenlänge aufweisen. Die Torpfosten und die Querlatte müssen auf den drei von der Spielfläche einzusehenden Seiten mit zwei deutlich kontrastierenden Farben gestrichen sein, die sich ebenfalls deutlich vom Hintergrund abheben. Beide Tore müssen dieselben Farben aufweisen.

Jedes Tor muss ein Netz haben, das sogenannte Tornetz. Dieses muss derart befestigt sein, dass ein ins Tor geworfener Ball normalerweise im Tor verbleibt oder nicht durch das Tor hindurchfliegen kann. Falls notwendig, kann - im Tor hinter der Torlinie - ein weiteres Netz angebracht werden.

Torraum

Vor den Toren befindet sich der Torraum. Er wird aus zwei Viertelkreisen mit einem Radius von sechs Metern um die jeweils innere hintere Ecke der Torpfosten und einer Linie parallel zur Torlinie in 6m Abstand gebildet. Der Torraum darf von Feldspielern nicht betreten werden. Allerdings darf der Ball im Luftraum über dem Torraum gespielt werden. Das heißt, ein Angreifer darf vor der Torraumlinie abspringen und aus kurzer Distanz auf das Tor werfen, wobei der Ball die Hand verlassen haben muss, bevor dieser Spieler den Boden berührt. Das Betreten des Torraums ohne Ball, um sich einen Vorteil zu verschaffen (z. B. eine bessere Anspielposition), führt zu Ballverlust für die Mannschaft des Spielers. Die Spielfortsetzung ist Abwurf.

Ein Betreten des Kreises durch einen Abwehrspieler wird in der Regel nur dann geahndet, wenn er sich zum Zwecke der Abwehr einen Vorteil verschafft.

Auswechselraum

An einer Längsseite der Spielfläche befindet sich zu beiden Seiten der Mittellinie, außerhalb der Spielfläche, für jede Mannschaft ein Auswechselraum, in dem sich die Offiziellen, die Ergänzungsspieler und gegebenenfalls hinausgestellte Spieler aufhalten. Ein Wechsel zwischen Auswechselraum und Spielfeld ist jederzeit möglich, darf aber nur über die Auswechsellinie erfolgen, die von der Mittellinie aus jeweils 4,5m lang ist.

Anwurfzone

Mit den Regeländerungen 2022 wurde die Anwurfzone eingeführt, die durch einen Kreis mit vier 4m Durchmesser mittig des Spielfeldes dargestellt wird. Die Ausführung des Anwurfes darf innerhalb der Anwurfzone in der Bewegung erfolgen. Während für die Profiligen und die Spielklassen des Deutschen Handballbundes (3. Liga und Jugendbundesliga) eine entsprechende Markierung auf dem Spielfeld auch eingeführt werden muss, dürfen in den Oberligen und auf Ebene der Landesverbände pragmatische Lösungen gefunden werden. So kann beispielsweise der mit einem ähnlichen Maß bemessene Mittelkreis eines oft vorhandenen Basketballfeldes genutzt werden oder die Anwurfzone wird mittels Klebeband aufgeklebt (diese Markierung muss nicht durchgängig sein).

Spielball

Der Spielball besteht aus einer luftgefüllten Leder- oder Kunststoffhülle. Es werden vier Größen verwendet (Regel 3:2):

GrößeMannschaftenUmfang (in cm)Gewicht (in g)
IJugend ab 8 (mJE, mJD, wJE, wJD, wJC) im Bereich des DHB ab 10 Jahre50-52290-330
IIFrauen, männliche Jugend ab 12 (mJC+mJB) und weibliche Jugend ab 14 (wJB+wJA)54-56325-375
IIIMänner und männliche Jugend ab 16 (mJA)58-60425-475
Größe und Gewicht für Bälle im Mini-Handball (für Kinder jünger als 8 Jahre) sind in der IHF-Regel nicht festgelegt. Der inoffizielle Umfang des Minihandballs beträgt 48 cm.

Besonders im Seniorenbereich und in den höheren Altersklassen wird der Ball häufig geharzt. Das Harz trägt dazu bei, dass der Ball auch mit einer Hand bequem gehalten und gefangen werden kann und man diverse Trickwürfe, wie zum Beispiel Dreher, ausführen kann. In vielen Hallen sind Harz- und Haftmittel jedoch verboten, da diese klebrige Spuren hinterlassen, die nur mit speziellen Lösemitteln entfernt werden können. Neben eventuellen negativen gesundheitlichen Auswirkungen ist dies der Hauptgrund dafür, dass die Verwendung von Harz Gegenstand andauernder Diskussionen ist.

Spieldauer

Die offizielle Spielzeit für alle Mannschaften mit Spielern ab 16 Jahren und älter beträgt 2 x 30 Minuten mit einer Pause von 10 Minuten. Für Jugendmannschaften ist die Spielzeit wie folgt reduziert:

  • 2 x 25 Minuten bei einem Alter von 13 bis 16 Jahren (C-Jugend und B-Jugend)
  • 2 x 20 Minuten bei einem Alter von 8 bis 12 Jahren (E-Jugend und D-Jugend)
Der DHB hat diese Vorgaben in Altersklassen (A- bis E-Jugend) umgesetzt. Bei Turnieren werden teilweise kürzere Spielzeiten angesetzt.

Bei Spielen, bei denen eine Entscheidung herbeigeführt werden muss (z. B. Turniere oder DHB-Pokal), gibt es bei Unentschieden maximal zwei Verlängerungen von jeweils 2 x 5 Minuten mit einer Minute Pause. Ist auch dann noch keine Entscheidung gefallen, wird diese mit einem Siebenmeterwerfen herbeigeführt.

Halbzeit und Spielende werden vom Zeitnehmer durch ein akustisches Signal (Hupe, Sirene oder Pfeife) angezeigt. Anders als z. B. im Fußball bestimmen im Handball also nicht die Schiedsrichter die Spieldauer, und es gibt keine Nachspielzeit. Freiwürfe, auf die das Signal zu Halbzeit bzw. Spielende folgt, müssen allerdings noch ausgeführt werden. Die Schiedsrichter können nach eigenem Ermessen die Spielzeit unterbrechen (Unterbrechung, Timeout). Beim Siebenmeter soll nur bei einer besonderen Verzögerung, z. B. bei einem Torwartwechsel, auf Timeout entschieden werden.

Auszeit (TTO)

Jede Mannschaft hat während der regulären Spielzeit das Recht auf ein Team-Time-Out (TTO, dt. Auszeit) pro Halbzeit von einer Minute Dauer. Nicht in Anspruch genommene Auszeiten verfallen (Regel 2:10, Erläuterung 3). Während der Auszeit werden gewöhnlich Spieltaktiken besprochen. Häufig wird das TTO aber auch nur aus rein taktischen Gründen genommen, um den Spielfluss der gegnerischen Mannschaft zu unterbrechen.

IHF, Kontinentalverbände und nationale Verbände haben das Recht, für ihren Bereich abweichende Regelungen bezüglich der Anzahl der TTO zu treffen, wobei jede Mannschaft pro Spiel (ausgenommen Verlängerungen) Anspruch auf drei TTOs von jeweils einer Minute hat, jedoch pro Halbzeit nur zwei möglich sind. Diese Regelung findet hauptsächlich nur im Jugendbereich der Verbände Anwendung.

Das TTO wird durch den Mannschaftsverantwortlichen dadurch beantragt, indem er eine grüne Karte, meist mit einem schwarzen oder weißen T versehen, auf den Tisch von Zeitnehmer und Sekretär legt. Der Zeitnehmer unterbricht sofort das Spiel mit einem akustischen Signal (Hupe, Sirene oder Pfeife) und hält die Zeit an, sofern die Auszeit beantragende Mannschaft in Ballbesitz ist sowie unter der Voraussetzung, dass der Antragsteller den Ballbesitz nicht verliert, bevor der Zeitnehmer pfeifen kann.

Im Falle von Strafen zählt das Team-Time-Out zur Spielzeit, sodass unsportliches Verhalten und andere Vergehen entsprechend geahndet werden. Dabei ist es bedeutungslos, ob sich der betreffende Spieler/Offizielle auf oder außerhalb der Spielfläche befindet. Entsprechend können eine Verwarnung, eine Hinausstellung oder Disqualifikation gegeben werden.

Schiedsrichter

Beim Handball gibt es zwei Schiedsrichter, die unter anderem die Fairness und die Einhaltung der Regeln überwachen. Sie fungieren abwechselnd als Feld- und Torschiedsrichter. So ist gewährleistet, dass die Aktionen in Abwehr und Angriff im Normalfall von beiden Seiten der Spielsituation aus bewertet werden können. In unteren Ligen wie der Kreisliga und Kreisklasse wird auch oftmals aus Kosten- und Verfügbarkeitsgründen ein alleiniger Feldschiedsrichter eingesetzt.

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